Vom Winde verweht

Wenn man schon mal gerade in Kapstadt unterwegs ist, dann fährt man natürlich auch noch die restlichen 60 Kilometer bis an die südliche Landspitze des Kontinents Afrika… an das Kap der guten Hoffnung.
Eigentlich dachte ich mir, wir machen mal einen kurzen Abstecher ans Kap und fotografieren ein bischen im Sonnenschein. Doch weit gefehlt. Am Kap angekommen mussten wir feststellen, dass sich das Wetter einen kleinen Scherz mit uns erlaubt hatte. An der Landzunge herrschten Windgeschwindigkeiten die nur sehr unzureichend mit dem Wort Orkan zu beschreiben waren.
Alleine schon das Sitzen im Auto war zeitweise beängstigend, denn der Wagen wurde regelrecht zum Spielball des Sturms. Das Aussteigen war schwierig, denn entweder man bekam die Tür nicht geöffnet, oder der Wind riss sie einem buchstäblich aus der Hand. Einmal im Freien angekommen, konnte man sich durch die Sturmböen kaum auf den Beinen halten, man wurde geradezu vom Wind mitgerissen. Die 5 Minuten ausserhalb des Wagens entwickelten sich zum Kraftakt.
Eine solche Naturgewalt zu erleben war beeindruckend. Ein vergleichbares Ergebnis kann man glaube ich nur haben wenn man sich hinter eine Flugzeugturbine stellt die andauernd Zündaussetzer hat.
Nicht umsonst war das Kap der guten Hoffnung bei Seefahrern berüchtigt, und nicht umsonst sind seinerzeit unzählige Schiffe diesen Naturgewalten zum Opfer gefallen. Auf einmal ergibt das Ganze einen Sinn, denn vorher fragt man sich ja, wo denn das Problem sein kann ein Schiff um ein paar Felsen zu steuern.
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